Mittwoch, 24. April 2013

Home, sweet home...

 Die wirklich sauberen, schönen und auch noch billigen öffentlichen Verkehrsmittel Singapurs haben uns dann erfolgreich zum Flughafen gebracht, dieser hat sich ganz Singapur-typisch als hochglanzpolierter Designerladen präsentiert:


Nach dem problemlosen Einchecken unserer sieben Sachen haben wir dann unser letztes Kleingeld diesen beiden freundlichen Herren gespendet: :-)

Mmmmmmm, M&Ms... ;-)

Im Flugzeug war der Richi dann ganz hin und weg vom Entertainment System:


Weniger angetan waren wir von den Sitzen, die waren einfach viel zu aufrecht! In der "normalen" Sitzposition saß man senkrecht da wie in einer alten Kirchenbank, und erst wenn man sich bis zum Anschlag nach hinten lehnte kam so etwas wie ein bequemes Sitzen auf. Von bequem genug zum Schlafen waren wir aber noch Meilenweit entfernt, wir dämmerten mehr schlecht als recht durch die lange Nacht... Irgendwie hatte ich den A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, etwas bequemer in Erinnerung. Beim letzten Flug mit dem Hobel war ich aber auch an Interkontinentalflüge gewöhnt, und noch nie in meinem Leben auf einer KTM 640 Adventure gesessen... ;-)

Doch auch die längsten Nächte kommen mal an ihr Ende, war wie immer sehr schön, der Sonnenaufgang:


In Frankfurt war unser Plan dann eigentlich unser Gepäck im Passagierterminal zwischenzubunkern, und dann mal ins Fracht-Terminal zu schauen um Erkundigungen über den Verbleib unserer Motorräder anzustellen. Leider wollen die vollkommen Bekloppten von der Gepäckaufbewahrung am Flughafen tatsächlich €7,- pro Gepäcksstück und Stunde, was uns natürlich viel zu teuer war. Ich hab dann also den Richi mit dem Gepäck im Passagierterminal sitzen lassen, und bin ohne ihn zu MasKargo aufgebrochen. Nach einiger Zeit hatte ich dann auch den richtigen Bus erwischt (ist etwas kompliziert mit den innerhalb des Flughafens verkehrenden Bussen), und sogar das Büro von MasKargo gefunden. Dort hatten sie allerdings schlechte Nachrichten für uns: Aus unbekannten Gründen war die Maschine mit unseren Motorrädern nicht planmäßig in Kuala Lumpur gestartet, und wurde nun einen Tag später in Frankfurt erwartet...

Hmm, so hatten wir uns das nicht vorgestellt, da hat uns Asien also tatsächlich noch ein letztes Mal vor unerwartete Herausforderungen gestellt... :-/

Naja, aber rumjammern hilft auch nichts, also haben wir unseren Krempel geschultert und sind mal mit der S-Bahn ins schöne Frankfurt gefahren:

Frankfurt-Hauptwache (klingt komisch, heißt aber so!)

Dort haben wir uns dann mit Nadja, einer Freundin von Jana und Harold getroffen, die sich extra kurz von der Arbeit losriss um uns Tipps zum Stundentotschlagen in Frankfurt zu geben.

Wir haben uns als Freizeitprogramm dann für Biertrinken am Ufer des Main entschieden, und am Weg dorthin natürlich wieder nur Blödsinn im Kopf gehabt... *g*

Spider Richi, Final Take:

Ja, wo isser? ;-)

Interessant, ich dachte immer die steht in Graz... *g*

Allgemein muss ich sagen, dass mir Frankfurt deutlich besser gefallen hat, als ich erwartet hatte!

Im direkten Vergleich mit Singapur hat die Stadt einfach sowas wie Charakter, eine eigene Geschichte, und vor allem eine Identität, die sich nicht nur über von Stararchitekten gebaute Glaspaläste definiert!

Außerdem wars natürlich super, wieder überall mit Deutsch durchzukommen, beim original "Wiener Feinbäcker" richtigen Kaffee und Weckerl zu kaufen, und deutsches Bier ist ja auch nicht gerade für seine schlechte Qualität berühmt... ;-)


Abends durften wir dann bei Nadja und Tobi, zwei alten Freunden von Jana & Harold einkehren und übernachten. War wirklich sehr lustig mit den beiden, einzig zahlreiche entleerte Bierflaschen sahen das vermutlich anders.. *gg*

Hier haben wir übrigens noch ein "Guten Morgen"-Bild mit Tobi und mir, Nadja war als wir aufgestanden sind wohl schon in der Arbeit:

Martin, leerer Bierkasten, Tobi (v. li. na. re.)

Danke nochmals an die beiden! - Es war uns ein Volksfest!

Und danach gings wieder mal auf den Flughafen, wo wir nach der ziemlich flotten und unkomplizierten Abwicklung des Papierkrams unsere Motorräder wieder in Empfang nehmen konnten:


glücklich wiedervereint! :-)

Leider muss ich Frankfurt an der Stelle schon wieder loben, so sehr ich den Flughafen als Drehkreuz bei internationalen Flügen auch fürchte, mein Motorrad würde ich jederzeit wieder dort ankommen lassen! Das Beste an der ganzen Sache war wirklich, wie freundlich und hilfsbereit die Leute überall waren, und wie herrlich unkomliziert die ganze Sache im Vergleich zu Bangkok ablief. Dafür gibt es von uns fünf Sterne! ;-)

Dann haben wir uns auf die freundliche Einladung eines meiner Ex-Arbeitskollegen auf den Weg nach Rohrdorf gemacht. Dort war nämlich sozusagen das Bauma-Hauptquartier der Binder+Co Ag.
Die Bauma ist eine nur alle drei Jahre in München stattfindende Messe für Baumaschinen und verwandtes Gerät, und viele meinen es wäre weltweit die größte ihrer Art. Den Richi als alten Bauhackler hat das natürlich auch interessiert!

Am Weg nach Rohrdorf präsentierte sich Bayern im allerschönsten Frühlingswetter, es tat wirklich gut wieder mal "normale" Landschaft am Straßenrand vorbeifliegen zu sehen!

Und hier der Stand der Binder+Co Ag aus Gleisdorf:

So Siebmaschinen wie die hier links hab ich früher gezeichnet!

Unter den tausenden von Ausstellern fanden wir natürlich auch wieder Motorradbezogenes, wie dieses Kettenrad zB!


Die Scheibe hinter dem Kettenritzel ist die EINZIGE BREMSE dieses Gefährts!

Als Hinterhuf tuts auch ein Autoreifen...

ungefedert und ungebremst!

Aber auch tatsächlich Fahrbares fanden wir:

hübsch!

Stihl machte Stimmung mit "Timbersports"!


Echt beeindruckend, wie schnell die kräftigen Holzhacker so einen Stamm durchgehäckselt haben...

Riesenbagger(schaufeln) gabs auch in Hülle und Fülle...


Und die Abrisswerkzeuge haben es Richi ganz besonders angetan: *g*


Sind aber auch echt massiv, die Teile...


Spannend was für unglaublichen Aufwand manche Firmen dort Treiben, für eine Woche Messe werden eigene Hallen gebaut, und dann wieder abgerissen:


Liebherr hat angeblich 30 Millionen Euro an Messebudget, da gehen sich dann auch solche mehrstöckigen Glastempel aus...


Netter, kleiner Muldenkipper von Liebherr:


Kaum zu glauben, aber das ist nicht der größte Truck, der von Liebherr gebaut wird! Die haben auch einen mit 400t Nutzlast im Programm, der "kleine" hier hat "nur" 240...


Ja, das ist ein großer Motor! :-)


Es hat uns auf der Messe wirklich sehr gut gefallen, was zum einen natürlich an den vielen krassen Maschinen lag, zum anderen aber auch am herzlichen Empfang der vielen bekannten Gesichter am Binder-Stand. So mancher war sichtlich überrascht uns dort zu sehen! ;-)

Am nächsten Tag gings dann bei leider nicht mehr so feinem Wetter auf nach Österreich, leichter Nieselregen begleitete uns bis zur österreichischen Grenze, und es war wirklich saukalt!

Geschafft! Wieder in der Heimat...

Trotz des besch*** Wetters sehr schön, die Berge!


Glücklicherweise hörte es in Österreich tatsächlich auf zu Regnen, und als wir durchs Ausseerland rollten wurden sogar die Straßen trocken! :-)

Durchs Gesäuse hatten wir dann sogar noch ein wenig Freude an den zahlreichen Kurven, und am Nachmittag trafen wir uns mit ein paar hartgesottenen Bikerkumpels bzw. Kumpeline in Eisenerz auf einen Kaffee: ;-)


Hat uns wirklich sehr gefreut, das sich ein paar Leute trotz der widrigen Wetterbedingungen auf den beschwerlichen Weg nach Eisenerz gemacht haben, nur um uns zu sehen! :-)

Vom neuen Publikum motiviert, musste ich dann natürlich ein paar Mal zeigen, wie schön zu wheelen ich auf den vielen Kilometern mit der KTM gelernt habe! - Der Motor hat sich darüber aber offenbar gar nicht gefreut, und hat seit dem ein sich recht ungesund anhörendes, unregelmäßiger Klappern, das davor definitiv nicht da war...

Keine 75km vor Zuhause ist Richi dann noch die Kette gerissen...



Konnte er aber natürlich flicken, auf sowas sind wir ja vorbereitet gewesen! :-) - Nur das es uns so kurz vor dem Ziel noch erwischt, hätten wir uns nicht gedacht!

Gut sortierte Werkbank!

So, nach Überwindung auch der letzten Schwierigkeiten sind wir dann aber tatsächlich wie geplant wieder Zuhause eingerollt!

Yippiiiiiieeeeeeeee, wir haben es tatsächlich geschafft!






232 Tage und 30.000km auf der Straße




 zwei Kontinente, 15 Länder, unendlich viele Erinnerungen






Wir würden es auf jeden Fall wieder tun.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen